Seit gut einer Woche nimmt die Polizeipräsenz bei uns in der Umgebung täglich zu. Da wir ziemlich dicht sowohl an der Hauptbahnstrecke die nach Lüneburg führt als auch an der Wendlandbahn ( Luftlinie 500m) wohnen und heute den ganzen Tag Hubschrauber über uns kreisen, nimmt das Gefühl von Beklommenheit zu. Vor wenigen Minuten ist nun der Castortransport bei uns vorbeigerollt, mit vielen Stunden Verspätung, weil es ganz viele Menschen nicht hinnehmen wollen, dass weiterhin Atommül produziert wird, obwohl man für dessen Entsorgung immer noch keine zufriedenstellenden Lösungen gefunden hat! Zur Zeit ist unser Dorf umzingelt von hunderten von Polizisten, alle Zufahrtsstraßen sind gesperrt und eine Freundin, die auf dem Weg zu uns ist kommt nicht durch.
Wie jedes Jahr, in den letzten 31, nehmen die Kosten für den fraglichen Castortransport zu, werden die Polizeiaufgebote größer, aber auch die Proteste der Menschen nehmen vehement zu. Wir dürfen uns nicht alles widerstandslos gefallen lassen. Wie günstig, dass der Castor dieses Jahr an einem Sonntag einfährt, so kommen nicht nur hartgesottene Demonstranten, die die Bahnstrecken blockieren oder in aller Frühe an friedlichen Mahnwachen teilnehmen, sondern auch viele "Sonntagsdemonstranten".
Abgesehen von den gewaltbereiten Personen, denen es meiner Meinung nach gar nicht so sehr um die Atomkraftfrage geht, sondern nur darum, sich mit der Polizei anzulegen, die heute hier auch keinen leichten Job hat, bin ich froh, dass so viele Menschen auf die Straße gehen.
Und trotzdem wird der Castor auch nächstes Jahr wieder fahren, da bin ich mir sicher - leider!
Nachdenkliche Grüße,
Kiki
Liebe Kiki,
AntwortenLöschenja, das ist furchtbar und ich verstehe es auch leider immernoch nicht, dass die Proteste, die es ja schon seit Jahren gibt, eigentlich so gar keine Wrikung auf die Regierung zeigen...
Mein Mann ist ja selber Polizist und er tut eigentlich seine Pflicht, aber er findet die ganze Sache genauso schlimm, denn er ist in erster Linie ja auch Mensch. Er war schon ganz häufig dort und sollte HEUTE auch wieder dort hin, aber mein Protest hat genützt. Er ist hier geblieben.
Und eure Gegend ist so schön, wie ich letztens festsetllen durfte!!!
Und trotzdem wird die Laufzeit der Reaktoren wieder verlängert...
Schlimm ist wirklich nur, dass es nicht nur Leute sind, denen es wahrhaftig um den Protest geht sondern auch solche denen es darum geht sinnlos zu Prügeln oder darum den Polizisten einfach mal eins reinzuwürgen... Schade.
Sei lieb gegrüßt!
Juliane
Ja, leider! Mein Mann ist übrigens vor Ort zum demonstrieren, das macht er jedes Mal. Dieses Mal ist er extra aus Norwegen angereist.
AntwortenLöschenLG, Maja
Schlimm, schlimm ! Ich finde es auch toll, wenn die Menschen demonstrieren; allerdings finde ich es krank von denen, die nur auf Krawalle aus sind ! Ich hoffe Eurer Dorf übersteht alles gut. GLG Sabrina
AntwortenLöschenwir waren schon mittags an der mahnwache in wendisch evern! alles ganz friedlich...
AntwortenLöschenich finde man sollte den mutwillig gewaltätigen nicht noch mehr beachtung schenken, sondern überlegen was man selbst tun kann. das ist wichtiger!
(und hier in der stadt habe ich leider die erfahrung gemacht das es meistens die p.olizisten waren, die als erstes ausfallend und handgreiflich wurden)
ich hoffe sehr das dieses mal etwas mehr menschen anfangen umzudenken, und wenn noch nicht geschehen! wenigstens den privaten atomausstieg planen und baldigst umsetzten.
lieben gruß in den hexenkessel! haltet die ohren steif ;).
pilli
Was lernen wir daraus: Auf die Straße gehen hilft nicht! Einfach nur GEGEN irgendwas demonstrieren finde ich sowieso doof. Viel sinnvoller halte ich wirkliches Engagement FÜR etwas.
AntwortenLöschenGrüße! N.
Oh weia, ja ich denke auch,dass er weiterhin rollen wird...aber schön, dass viele Leute weiterhin demonstrieren,...das zeigt generell ja, dass es einen "friedlichen" Widerstand gibt,..die Leute, die sich gerne mit der Polizei raufen wollen... scheinen irgendwie dazu zuhören..leider, leider!
AntwortenLöschenWenn bei uns die Hubschrauber kreisen (so einmal im Monat), dann wurde meist etwas anderes als ein Castortransport "bewegt"...auch wenig schön *seufz*
Trotz allem Unheil wünsche ich dir einen schönen Abend..
..und möge er da endlich irgendwer eine andere Lösung finden!
Groetjes,
Maren
Ja, das ist echt ein Übel...
AntwortenLöschenAls wir letzte Woche in Lüneburg waren, war ja am Bahnhofsgelände vieles mit Stacheldraht großflächig versehen. Erst fragte ich mich, was das soll, bis der"Groschen" fiel - ach ja.
Das ist schon komisch, wenn man das so hautnah mitbekommt!!!
Und du weißt jetzt ja, welchen Laden ich meine... wenn du etwas Neues weißt, kannst du es mir ja mal mitteilen.
Viele liebe Grüße von Ann
Ja ich glaube Dir gerne liebe Kiki, dass es super unangenehm ist, wenn so ein Transport so nah an einem vorbei rollt. Ginge mir auch so. Auch besteht bei extremen Atomgegnern die Gefahr, dass auch mal richtig was schief geht. Es hat aber doch auch alles seinen Grund und es wird leider immer mehr Polizei und Geld benötigt um solche Transporte durchzuführen. Es kann ja gerne demonstriert werden doch viele leben auch leider nach der Devise: "Weg mit der Atomkaraft, mein Strom kommt aus der Steckdose"! Wenn das nur mal so einfach wäre...
AntwortenLöschenLiebe Grüße von MANU
@Nelja:
AntwortenLöschenJa, die vielen Leute auf der Straße und auf den Gleisen protestieren ja auch FÜR etwas: FÜR den Atomausstieg, FÜR sauberen Strom, FÜR den Boom der Erneuerbaren mit Hunderttausenden Jobs, FÜR eine verantwortungsvolle Politik, der es nicht egal ist, was die Menschen denken, FÜR eine lebenswerte Welt für unsere Kinder.
Wofür bist du denn?
PS: Wer den privaten Atomausstieg noch nicht gemacht hat, kann es unter www.atomausstieg-selber-machen.de nachholen - geht ganz einfach!
Viele Grüße,
Herr gutschigutschi & Co.
Da wäre ich auch gern hingefahren, aber ich kann zur Zeit leider nicht weg.
AntwortenLöschenDas Problem ist aber, daß wir alle viel zu viel Energie verbrauchen. Und da ist kein Weniger in Sicht, eher ein Mehr! Freiwillig gibt der Mensch erfahrungsgemäß seine Angewohnheiten und vielen Wünsche eben einfach nicht auf.
Lieber Gruß
Sara
War mir gar nicht bewusst, als ich heute in unserer Regionalzeitung davon gelesen und die Bilder betrachtet habe, dass das in eurer unmittelbaren Nähe war...
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Doris